Schwangerschaft

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Das Wort Schwangerschaft kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet „schwerfällig“ oder „schwer“. Aus dem mittel- und hochdeutschen ist es abgeleitet von dem Wort „swanger“, was bedeutet „Schwängern“ durch einen Mann.

Bei Säugetieren spricht man nicht von Schwangerschaft, sondern von Trächigkeit.

Der Beginn der Schwangerschaft kann auf mehrere verschiedene Weisen festgestellt werden.

Unterschieden wird hierbei zwischen unsicheren, wahrscheinlichen und sicheren Schwangerschaftsanzeichen.

Unsichere Zeichen sind das Ausbleiben der Regelblutung, morgendliches Erbrechen sowie Übelkeit.

Ein positiver Schwangerschaftstest gilt als wahrscheinlich, ist aber kein sicheres Anzeichen der Schwangerschaft.

Als sicherer Nachweis der Schwangerschaft gelten der Nachweis einer kindlichen Frucht, das Hören von Herztönen oder das Fühlen von Bewegungen des Kindes im Mutterleib.

Eine durchschnittliche Schwangerschaft dauert in der Regel 267 Tage. Hier wird von der Befruchtung bis zum Tag der Geburt gerechnet. Üblich ist allerdings die Berechnung der Schwangerschaft ab der letzten Menstruation. Die Befruchtung findet in der zweiten Schwangerschaftswoche statt. Unter den üblichen Bedingungen geschieht dies beim Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau.

Die ab dem ersten Tag der letzten Menstruation gerechnete Schwangerschaft wird mit 40 Wochen oder auch 280 Tagen angesetzt. Die Traditionelle Angabe der Dauer der Schwangerschaft beträgt 9 Monate.

Nur 4 % der zum Termin berechneten Geburten, kommen auch tatsächlich an diesem Tag auf die Welt. 26 % werden um den errechneten Termin in der ersten Woche und 66 % innerhalb der nächsten drei Wochen geboren. Eine Geburt vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche gilt als Frühgeburt.

Die Schwangerschaft wird in 3 Abschnitte zu jeweils 3 Monaten eingeteilt. 5 bis 7 Tage nach der Befruchtung nistet sich die Keimblase im Uterus ein. Ab ca. der 5 Wochen fängt das Herz an zu schlagen und auf äußere Reize reagiert das Embryo bereits nach 7 Wochen.

Bereits im 4 Monat sind die Organe vollständig ausgebildet und der Fötus beginnt zu wachsen. Ab dem 5 Monat kann der Fötus bereits schmecken und reagiert auf Kälte, Schmerzen und Geräusche.

Jetzt sind auch die ersten Bewegungen im Leib der Mutter spürbar. Im siebten Monat verdoppelt sich das Gewicht des Fötus. Der Fötus wiegt nun ca. 1 kg. Mit Gebärmutter und Fruchtwasser wiegt das Kind 3 bis 6 kg. Nach 9 Monaten wird das Kind geboren und wiegt im Durchschnitt 3,4 kg.

Im ersten Abschnitt der Schwangerschaft entwickelt sich der Fetus extrem schnell. Für die Mutter bedeutet der Beginn der Schwangerschaft extreme hormonelle Umstellungen. Bei 70 % der Frauen führen diese Umstellungen zu Übelkeit. Diese legt sich jedoch meist im weiteren Verlauf der Schwangerschaft. Oft wird auf eine Bekanntgabe unter der 12 Schwangerschaftswoche verzichtet, da die Rate der Abgänge in dieser Zeit am höchsten ist.

Die Spermien gelangen durch den Uterus bis in die Eileiter. Dort treffen die Spermien auf die nach dem Eisprung aufgenommene Eizelle. Eizelle und Sperium verschmelzen miteinander und bilden eine entwicklungsfähige Zelle, die in den Uterus wandert und sich dort innerhalb der nächsten 6 Wochen an der Wand der Gebärmutter festsetzt. Durch die Produktion des Hormons hCG, das bereits 24 Stunden nach der Befruchtung produziert wird, werden die Gelbkörper im Eierstock stimuliert. Ein weiteres Hormon, das sogenannte Progesteron, wird produziert. Dieses signalisiert dem Körper, dass keine weiteren Eisprünge notwendig sind. Die Periode bleibt aus. Zugleich werden die Gebärmutterschleimhäute durch diese Hormone gelockert, so dass sich das Keimbläschen leichter einnisten kann. Das Keimbläschen teilt sich. Aus dieser Teilung entwickelt sich die Plazenta und der Embryo. Die beiden sich verbindenden Teile werden zur Nabelschnur.

Im 2. Schwangerschaftsmonat stellt sich der Körper der Mutter auf die Schwangerschaft ein. Die häufigsten Beschwerden sind Übelkeit und Erbrechen. Stimmungsschwankungen und Heißhungerattacken sowie Müdigkeit sind weitere Anzeichen dass sich der Körper umstellt. Die Empfindlichkeit der Brust kann bereits ab der dritten Woche bereits zunehmen. Durch das erste Fruchtwasser kommt es zu einem Dehnen der Mutterbänder, welches ein Ziehen in der Leistengegend hervorrufen kann.
Beim Fetus bildet sich im zweiten Monat die Wirbelsäule. Die größeren Organe werden jetzt gebildet sowie wie die Anlagen für Kopf, Körper, erste Gesichtszüge, Beine, Füße, Finger und Zehen. Auch das Neuralrohr entsteht in diesem Stadium der Schwangersachft. Aus diesem bilden sich Gehirn und Rückenmark.

Ab dem 3. Monat erhöht sich die Menge des Blutes im Körper der Mutter. Somit wird die Versorgung des Fötus gewährleistet. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird weniger, da durch die höhere Blutmenge das Herz schneller schlägt. Durch das Hormon Protgesteron werden die Muskeln entspannt. Da davon auch die Schließ-Muskulatur betroffen ist, führt dies zum erhöhten Harndrang. Ein häufigerer Stoffwechsel von Mutter und Kind sowie die ständige Erneuerung des Fruchtwassers verstärken dieses Gefühl. Folge der Gefäßerweiterungen können z. B. Krampfadern sein und durch Östrogene wird vermehrt Flüssigkeit im Gewebe eingelagert.

Der Herzschlag des Kindes kann bereits ab der achten oder neunten Schwangerschaftswoche nachgewießen werden. Ohrmuscheln, Nase, sowie Finger und Zehen sind jetzt bereits voll ausgebildet. Die Augen stehen weit auseinander und sind zunächst offen, da sich die Augenlieder erst in der 12. Schwangerschaftswoche bilden. Die meisten Organe werden zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels bereits fertig ausgebildet. Das Embryo wird nun vom Fetus agbelöst. Der Fetus ist in diesem Stadium ca. 6-8 cm groß und wiegt 18-25 Gramm.

Ab dem 4. Monat der Schwangerschaft ist bereits das zweite Drittel angebrochen. Normalerweise verschwinden jetzt die Anzeichen wie Übelkeit usw. Das erste Mal bewegt sich der Fötus. Eine stabilere Phase der Schwangerschaft beginnt. Das Risiko einer Fehlgeburt hat wesentlich abgenommen. Die Plazenta ist jetzt soweit ausgebildet, dass die Hormonbildung aus dem Eierstock nicht mehr benötigt wird, da sie dies nun selbst kann. Das Gewicht erhöht sich in der Regel um ca. 250 Gramm pro Woche. Aufgrund der Dehnung des Bindegewebes können Schwangerschaftsstreifen auftreten. Eine dunkle Linie die zwischen Bauchnabel und Schambein auftreten kann, bildet sich meist nach Ende der Schwangerschaft zurück. Durch vermehrte Wassereinlagerungen können Arme, Beine sowie Hände und Füße anschwellen.

Die Augenlieder des Kindes schließen sich. Auch übt nun der Fetus das Atmen durch das Zusammenziehen und Ausdehnen des Zwerchfells und hat sogar Schluckauf. Er stramplet mit den Armen und Beinen und runzelt die Stirn. Zum ersten Mal trinkt das Baby kleine Schlucke Fruchtwasser um so das Schlucken zu üben. Das getrunkene Fruchtwasser wird als Urin wieder ausgeschieden und ins Fruchtwasser zurückgeleitet. Das Fruchtwasser wird alle 10-12 Stunden ausgetauscht. Nährstoffe und Antikörper bekommt das Baby über die Plazenta, wobei Abfallstoffe gleichzeitig ausgeschieden werden. Die Genetalien bilden sich zum Ende dieses Schwangerschaftsmonates.

Im 5. Schwangerschaftsmonat ist die Gebärmutter bereits fast so groß wie eine Honigmelone. Die Kindsbewegungen sind für die Mutter das erste Mal in Form eines Kribbelns zu verspüren. Einer der leichtesten Schwangerschaftsmonate beginnt.
Das Baby reagiert auf äußere Reize, sowohl optische als auch akustische.

Gegen Ende des 6. Monats erreicht der Uterus die Nabelhöhe. Die Brüste vergrößern sich durch den Einfluss von Hormonen. Durch das öffnen des Schließmuskels zum Magen kann Sodbrennen auftreten.

Die Unterhaut des Fötus beginnt sich in dieser Zeit zu vermehren. Die eigntliche Haut wird mit einer Fettschicht überzogen. Dadurch soll für später ein leichteres Gleiten durch den Geburtskanal gesichert werden. Auch wachsen die ersten Haare und die ersten Anzeichen für ein Skelett sind jetzt zu erkennen.

Im dritten Teil der Schwangerschaft bereitet sich der Körper der Mutter langsam auf die Geburt vor. Der Fötus reift nun vollständig heran. Wegen des Gewichts kann dieser Abschnitt sehr unangenehm sein. Die Wassereinlagerungen in den Armen und Beinen können extrem zunehmen. Das kommt daher, dass das Fruchtwasser ständig ausgetauscht werden muss. Der Uterus drückt auf Verdauungsorgane und die Lungen, was zu Kurzatmigkeit führen kann. Rücken- und Fußschmerzen können durch das hohe Gewicht auftreten und der Ausfluss aus den Brüsten kann bereits einsetzen.
Bis auf die Lunge sind bei dem Baby nun alle Organe vollständig entwickelt.

Im 9. Monat tritt der Kopf des Babys in das kleine Becken ein. Somit senkt sich die Gebärmutter und der Schwangeren fällt die Atmung wieder leichter. Im Durchschnitt hat die Frau 10-12 kg zugenommen. In diesem Stadium können Schlafstörungen eintreten.
Bewegungen sind dem Kind jetzt nur noch eingeschränkt möglich. Die Lunge ist vollständig ausgereift und das Kind liegt normalerweise in der richtigen Lage – mit dem Kopf nach unten.

Im 10. Monat nimmt die Wehenhäufigkeit zu.
Das Baby nimmt in den letzten Wochen der Schwangerschaft an Gewicht zu. Noch immer nimmt es Antikörper aus der Plazenta auf. Das Baby wiegt ca. 2800 bis 4000 Gramm und der Kopf hat einen Durchmesser von 95 und 105 Millimeter.

Die Schwangerschaft endet mit der Niederkunft der Mutter. Nach der Geburt beginnt die Schwangerschaftsrückbildung.

Die Rückbildungsdauer ist verschieden, dauert aber in der Regel ungefähr so lange wie die Schwangerschaft.

Wer sich gerade überlegt, schwanger zu werden … habe hier eine tolle Seite gefunden: schwanger werden – Portal … sind interessante Tipps dabei, die wir hier nicht behandelt haben.

4 Kommentare

  1. Hallo,

    ich weiss nicht recht wie ich das alles finden soll, ein Teil von mir ist überglücklich, dass es bald jemanden mehr in meinem Leben gibt. Jemanden den ich stets umsorgen, bemuttern und auf die richtige Seite des Lebens führen kann. Bis vor kurzem war ich allein, da sich mein Partner aufgrund der Schwangerschaft getrennt hatte. Kurze Zeit später lernte ich meinen neuen Freund kennen. Er sah meinen kleinen Bauch und zeigten grosses Interesse an mir und einem Schatz. Bis hierhin verlief meine Schwangerschft total ätzend. Ich wollte teilweise sterben, denn so schlecht ging es mir niemals zuvor. Aber seit ich meinen Freund gefunden habe, (was etwas Zeit brauchte bis ich ihm vertraute) empfinde ich meine Schwangerschft als ein riesen Geschenk und ich spüre jeden Tag mehr Glücksgefühle in mir. Der Zwerg wird immer grösser und mein Freund knutscht ihn jetzt schon mindestens 6 Mal am Tag ab. Soviel Glück habe ich noch nie zuvor genossen. Ich freue mich riesig auf seine Tritte täglich und das kribbeln im Bauch wenn es Unsinn treibt…
    Es beschwert sich sogar, wenn ich zulange auf einer Stelle liege oder mit meinem Freund zuviel kuschel. Ich habe das Gefühl, dass der Zwerg sich auch auf uns freut.

  2. Hallo,
    ich bin in der 8. Woche schwanger war auch geplant und wir sind sehr glücklich dadrüber.
    Aber ich habe leider die große angst, dass ich eine Fehlgeburt bekomme :-(…denn viele in meiner Umgebung hatten eine.
    In meiner Familie gibts das garnicht…aber trotzdem habe ich so vie angst das ich mich garnicht richtig freue kann :-(.
    Kann mir jemand helfen?

  3. Fast im 5 Monat…
    Das erste Drittel haben wir mit Eleganz, Charme und ohne sichtbares Baeuchlein gemeistert.
    Die Vorfreude ist groß, und waechst von Tag zu Tag.

    Die ersten Bewegungen des Zwergs sind zu spueren.
    Ob es nach mir kommt und auch ein kleiner Tollpatsch wird?
    Gesundes Essen, – und das Ganze mal 2.
    Von Nudeln, ueber Gemuese bis zum Daueraufenthalt vor dem Süssesschrank.
    Ein Spießrutenlauf. – alles muss so angerichtet sein, wie ich es gerne mag.
    Natuerlich ist das heute nicht meine schlechte Laune.- „Ich darf so sein, ich bin schwanger. Dann ist das halt so.“
    In der Haut meines Partners moechte ich nicht stecken.
    Aber er meistert das alles ganz fabelhaft.
    & sollte der Hormonschub mal uebergross sein, und die Laune auf dem Tiefpunkt dann uebt er sich in einer konsequenten Ignoranz, dass ich schon bald wieder ganz zahm bin.

    Schwanger sein bedeutet ja nicht, launisch sein zu duerfen.- sagt er.
    Und in manchen,nachdenklichen Momenten muss ich ihm auch recht geben.

    Aber „schwanger-sein“ ist trotzdem schoen, weil man nicht allein ist.
    & bald… sind wir zu dritt.

    Wir freuen uns auf dich, du Zwerg.

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