Tadel in der Schule – gerechtfertigt?

0

Die Gründe, wieso Schüler einen Tadel in der Schule erhalten, können ganz unterschiedlich sein: manch einer wollte seine eigenen Grenzen austesten und ist dabei zu weit gegangen, ein anderer hat die Reizschwelle des Lehrers, z.B. durch freche Beiträge im Unterricht, überschritten. So oder so: ob der Tadel gerechtfertigt ist, hängt immer vom Einzelfall ab.

Tadel in der Schule variiert ebenso wie vorangegangenes Fehlverhalten

Meist beginnt es als Spaß: Schüler bewerfen sich gegenseitig mit Papierkügelchen, hinterlassen fragwürdige Zeichnungen und Botschaften auf der Schularbeit oder treten mit anderen in den Wettstreit, wer die lautesten Geräusche von sich geben kann. Doch am Ende steht dabei nicht selten der Tadel in Schule: Abmahnung, Nachsitzen, ein Verweis oder die Strafarbeit.

Die Art der Strafe bzw. der – wie es offiziell heißt – „Ordnungsmaßnahme“ kann ebenso variieren wie das Fehlverhalten, dass dem Tadel in der Schule vorausging. Nicht selten ist es ein Teufelskreis aus immer denselben Verhaltensweisen und Ereignissen, egal, ob ein jugendlicher Schüler betroffen ist oder ein Kind in der dritten Klasse: auf den Tadel in der Schule folgen aufgebrachte, verärgerte Eltern, die die Strafe des Lehrers oder der Lehrerin nicht akzeptieren wollen. Sie gehen in die Sprechstunde und suchen die Gespräche mit dem betreffenden Pädagogen, der den Tadel zu verantworten hat, und oft auch mit dem Klassenlehrer.

Natürlich ist die Reaktion der Eltern auch immer abhängig vom Strafmaß, aber zumeist gilt: je drastischer die Strafe, desto dringender die Fragen der Eltern nach der Verhältnismäßigkeit des Tadels. In den Gesprächen sind Fragen danach, ob man wirklich so weit hätte gehen müssen, dann an der Tagesordnung. Dabei ist der Zweck der – den Lehrern zur Verfügungen stehenden – Maßnahmen, zunächst mal sehr wichtig und sinnvoll.

Am Ende steht dabei nicht selten der Tadel in Schule: Abmahnung, Nachsitzen, ein Verweis oder die Strafarbeit. (#01)

Am Ende steht dabei nicht selten der Tadel in Schule: Abmahnung, Nachsitzen, ein Verweis oder die Strafarbeit. (#01)

Möglichkeit des Tadels in der Schule für Lernerfolg wichtig

Tadel in der Schule nach einer Pflichtverletzung soll zunächst einmal zwei Dinge gewährleisten bzw. sicherstellen:

  • dass durch die Strafe erzieherische Inhalte vermittelt werden und das Kind oder der Schüler ganz allgemein aus seinem Fehlverhalten lernt
  • dass ein reibungsloser Unterricht wie auch der Lernerfolg der anderen, künftig nicht mehr gestört, sondern gesichert werden

Effizientes Lernen und die erfolgreiche Wissensvermittlung im schulischen Rahmen sind nur möglich, wenn es innerhalb der Schule sowie im Unterricht geordnet und gesittet zugeht. Um dies zu gewährleisten, existieren in den einzelnen Bundesländern Gesetze und Ordnungen, die für einen geregelten Schulbetrieb sorgen sollen.

Das Schulrecht der Länder versteht unter Ordnungsmaßnahmen „pädagogische Maßnahmen“ um dem Schüler zu zeigen, dass „sein Verhalten nicht richtig ist und dass seine Handlungen bestimmte Sanktionen nach sich ziehen.“ Je schwerwiegender das Vergehen, desto drastischer auch der entsprechende Tadel in der Schule.

Ordnungsmaßnahmen (etwa der schriftliche Verweis, das Nachsitzen oder das Versetzen in die Parallelklasse) können u.a. bei folgendem Fehlverhalten von Schüler oder Kind verhängt werden:

  • wenn Schüler oder Kinder zum wiederholten Mal schwer gegen die Schulordnung verstoßen
  • die Sicherheit anderer ernsthaft gefährden oder auch
  • den schulischen Betrieb bzw. Unterricht absichtlich vehement stören

Oft dient allein schon die Möglichkeit, dass dieser Tadel in der Schule vom Lehrer verhängt werden kann, dazu, dass bestimmtes Fehlverhalten gar nicht erst an den Tag gelegt wird. Diese abschreckende präventive Wirkung des Tadels in der Schule, ist ganz entscheidend für einen störungsfreien Unterricht – und damit für den Lernerfolg.

Video:10 Dinge die sie im Unterricht nicht tun sollten

Erzieherische Maßnahmen für „leichte“ Vergehen

Bezogen auf den Tadel in der Schule können Lehrer – vor den härteren Strafen – auch erst noch eine erzieherische Maßnahme verhängen. Meist gehen diesen weniger schlimme Vergehen voraus, wie etwa (wiederholtes und) zu lautes Schwätzen.
Zu den klassischen Erziehungsmaßnahmen gehören z.B.

  • die erzieherischen Gespräche
  • der mündliche Tadel durch den Lehrer oder die Lehrerin
  • Absprachen zwischen Lehrer und Schüler, das Fehlverhalten künftig zu unterlassen

Auch wenn es „nur“ zu einer erzieherischen Maßnahme kam, können Eltern auch hier immer mal ungewöhnlich scharf und gereizt darauf reagieren. An dieser Stelle ist dann wichtig, klärende Gespräche in gelöster Atmosphäre zu führen und nicht mit überhasteten, unüberlegten Antworten, die Situation noch weiter zu verschärfen. Das gilt sowohl für die Lehrer als auch die Eltern.


Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild: drubig-photo-#01: pololia _

Lassen Sie eine Antwort hier